Gestern brauchte ich mal dringend wieder etwas Milch. Ich will ja eigentlich nicht jammern, aber die Preise sind langsam schon ganz schön gesalzen, für einen Liter zahle ich im Supermarkt um die Ecke inzwischen bis zu 1,80€.
Da fragt man sich schon, wieso Milchbauern einen Liter Kuhmilch für 43Cent abgeben möchten, wenn man bedenkt, wie schwierig die „Erzeugung“ von Kuhmilch im Vergleich zu Sojamilch ist. Sojabohnen wirft man direkt in eine recht einfache Maschine, sie werden zerkleinert, zerquetscht, erhitzt und unten kommt direkt Milch raus. Man muss nicht Sojaschrot und anderes zu den Bauern fahren, die hier mehrere Kilo Futter an anfällige und deswegen oft mit teuren Medikamenten behandelte Hochleistungs-Kühe für einen Liter Milch verfüttern, um die Kühe dann zu melken, die Milch vorzubereiten und dann wieder mit Tanklastern in die Molkerreien zu transportieren, um da die Milch aufzubereiten und sie erst dann an die Läden auszuliefern.
Liegt es also an Subventionen oder an der großen erzeugten Menge, dass Sojamilch so viel teurer ist, als Kuhmilch, für die man so viel mehr Ressourcen einsetzen muss und die so viele Nachteile bringt?
Vorteile von Sojamilch:
- Geschmack je nach Art kaum von Kuhmilch zu unterscheiden
- enthält kein Cholesterin
- ist frei von Antibiotika und Hormonen
- frei von Laktose, daher unbedenklich für Menschen mit Laktoseintoleranz oder Milchallergie
- kann Menschen mit Diabetes helfen, den Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu halten
- gute Quelle von Lecithin und Vitamin E
- enthält kein Casein
- bietet Isoflavone, denen ein positiver Einfluss auf die Gesundheit zugeschrieben wird
- der Gehalt an Eiweiß, Kohlenhydraten und Fett ist vergleichbar mit Kuhmilch
- Sojaeiweiß hat gleich hohe Bioverfügbarkeit wie tierisches Eiweiß, da es alle acht essentiellen Aminosäuren in günstiger Zusammensetzung enthält
- ist effizienter, es können viel mehr Menschen pro Fläche versorgt werden, als über den Umweg Milchkuh
- es werden viel weniger Wasser und andere Ressourcen verbraucht
- anders als bei Kühen wird kein CO2 und kein bis 25 fach klimawirksameres Methan erzeugt, natürlich auch keine andere Schadstoffe wie z.B. Gülle die das Grundwasser belasten kann
- keine ethischen Bedenken (Massentierhaltung)
OkashiQueen 10. Januar 2009
Hallo!
Danke für den äußerst informativen und aufschlussreichen Artikel.
Leider kann ich mich deiner Äußerung, Sojamilch würde genauso wie Milch schmecken, nicht ganz anschließen. Ich bin kein großer Milchtrinker, nur Bananen-Milch, sonst nur als Zutat, ich mag sie auch nciht sonderlich, aber eines kann ich sagen, Milch schmeckt definitiv anders, wobei ich hier eine Wertung gleich ausschließen will, ob sie besser oder schlechter schmeckt, dass ist nebensächlich und sowieso subjektiv! Nur eins, Sojamilch schmeckt erstmal nach Soja, aber dann ergibt sich ein Nachgeschmack, einzustufen mit angerührtem Mehl in Wasser, und das empfinde ich leider als äußerst negativ ebenso verhält es sich für mich bei Hafermilch.
Liegt es jetzt am Produkt [war Markenprodukt], oder muss man sich erst dran gewöhnen? Ich würde gerne auf Alternativen zurückgreifen, nur schmecken müssen und das auf Anhieb und nicht erst durch Gewöhnung lecker werden.
Viele Grüße
OkashiQueen
Martin 10. Januar 2009
Hallo,
also bei mir ist es wohl wirklich Gewöhnung weil ich schon so lange keine Kuhmilch mehr trinke, aber zumindest bei den Sorten mit Vanille, Schoko, Banane usw. konnten Freunde die Kuhmilch trinken keinen Unterschied mehr ausmachen. Also vielleicht nicht mit der Sojamilch pur anfangen, wenn man den Geschmack nicht so gern mag ;)
Corinna 15. März 2009
Hallo zusammen, ich (vegan lebend) muss auch der Aussage widersprechen, dass Sojamilch von dem Geschmack von Kuhmilch kaum zu unterscheiden sei.
Mein Tipp ist Soja – Reis Milch (z.B. bei Plus für 89cent), die schmeckt viel leckerer als pure Sojamilch und meiner Meinung nach auch besser als Kuhmilch :-) .
Martin 15. März 2009
Danke für den Tipp, muss ich auch mal testen :)
Lutz 5. August 2009
Ich finde sowieso, dass fast jede Sojamilch ihre eigene Note hat. Früher habe ich die von Bruno Fischer aus der braunen Glasflasche geliebt. Die war kaum süß, gab es aber leider nur im Bioladen. Könnte sein, dass die ungesüßte von Alpro vergleichbar ist. Die ist auch jeden Fall nicht mehr so mein Favorit, obwohl zum Kochen, wenns nicht süß werden soll, macht es die Sache einfacher. Ich hol meine Sojamilch jetzt eigentlich immer hier bei meinem Lieblings-Penny an der Reeperbahn. Da gibt es neben Sojamilch und Soja-Reis-Milch auch noch Vanille- und Schoko-Sojamilch. Alles Bio und kostet… irgendwas zwischen 89 und 99 cent.
Laubfresser - vegane Rezepte 23. April 2011
Für Leute, die Sojamilch nicht von Anfang an lieben ist für den „sanften Einstieg“ auf jeden Fall auch die „Light“ von Alpro zu empfehlen – mögen viele, die nicht so auf Sojamilch stehen… :)
Janine 6. Juni 2012
Ich lese gerade ein Buch über Milch „Milch besser nicht“ und bin eben auf deinen Blog gestoßen. Ich selbst habe Milch noch nie gemocht und irgendwann festgestellt, dass ich laktoseintolerant bin. Und – naja – tierleidintolerant. ;)
Wenn ich aber mal Milch brauche, zum Backen oder für Capuccino, nehme ich entweder Soja-Vanillemilch oder selbstgemachte Nussmilch – DIY ist eh günstiger. :)