Vor kurzem hatte ich ja schon einen Artikel zum Thema Sprit aus Algen. Wenn es nach dem Buch „Das Plankton-Manifest“ von Axel Limberg (gibt übrigens auch ein Blog, aber ohne Kommentarmöglichkeit?) geht, ist Plankton der Rohstoff der Zukunft.
Algen könnten nicht nur genutzt werden, um CO2-Neutral Sprit zu gewinnen. Sie sollen Energie in Form von Gas oder Strom und Proteine zur Ernährung von Menschen und Tieren liefern.
Dazu sollen sie tausenden Menschen Arbeit und vielen armen Ländern in Afrika Grundlage für einen neuen Wohlstand liefern.
Und das alles nur mit etwas Technik und Dünger, viel Sonnenlicht und Fläche. Bis jetzt fand ich die Idee, in den Wüsten einfach aus Sonnenenergie und Meerwasser Wasserstoff zu erzeugen und diesen dann als neue Energiequelle zu nutzen sehr interessant. Algen sind aber seit Milliarden Jahren ein Erfolgsmodell der Evolution und haben uns das Leben auf der Erde erst ermöglicht. Sie bieten bei weniger Technik-Einsatz wohl noch mehr Möglichkeiten und Vorteile als Wasserstoff – sehr spannend! Haben wir in 30 Jahren wirklich eine gerechtere und umweltfreundlichere Weltwirtschaft, die statt auf Öl auf Algen basiert und vielleicht sogar CO2 abbaut statt zu erzeugen?
Aus dem Pressetext zum Buch:
Eine in den letzten drei Jahren entwickelte Technologie des weltweit führenden Algenexperten Dr. Bernd Kroon markiert den Durchbruch im Kampf gegen den Klimawandel. Nur ein Prozent der weltweiten Wüstenfläche reicht aus, um darauf klimaneutralen Sprit, Strom und Gas für die gesamte Menschheit zu produzieren. Dem Journalisten Axel Limberg gewährte Dr. Bernd Kroon exklusive Einblicke in seine Arbeit. Technologie und Pilotanlage wurden bisher geheim gehalten. Mit einer Pressekonferenz in Hamburg und der Präsentation des Buches Das Plankton-Manifest – Wie ein neuer Rohstoff die Welt verändern wird sind diese Geheimnisse jetzt gelüftet.
Wir realisieren gerade in einer Wüste am Roten Meer einen groß angelegten Produktionsplan. In einem geschlossenen Kreislauf züchten wir dort Plankton auf konkurrenzlos günstige Art und Weise. Nur die Wüste als Fläche, Sonnenlicht, Meerwasser, Kohlendioxid und etwas Dünger sind dafür nötig, erklärt Dr. Kroon. In den Laboratorien großer Konzerne wie Boeing oder Shell arbeiten Forscher schon seit langem an Verfahren, mit denen Plankton an Land gezüchtet werden kann. Eine neuartige Beuteltechnologie von Dr. Kroon bedeutet nun den Durchbruch. Das Besondere an Meerespflanzen ist, dass sie enorm schnell heranwachsen: Die weltweiten Algenbestände brauchen nur drei bis sieben Tage, um sich zu verdoppeln. Landpflanzen benötigen für diesen Schritt mehrere Jahre.
… nicht nur die Erderwärmung lässt sich mit dem Einsatz des neuen Rohstoffs abbremsen. Auch der rapide Abbau der Süßwasserreserven, die Abholzung der Urwälder oder die Überfischung der Weltmeere werden mit der neuen Technologie ein Ende finden. …. In 30 Jahren wird das Plankton die bisher kostbarste globale Ressource, das Erdöl, von seinem Spitzenrang verdrängt haben, ist sich Limberg sicher.
Die neue Industrie aus Planktonfarmen, Bioraffinerien und Fischkulturen lässt auch wieder humanitäre Hoffnung für Afrika aufkommen. Von den dortigen Wüsten aus sollte der neue Rohstoff seinen Siegeszug an die Spitze der Weltwirtschaft antreten. Das würde zugleich den Weg in Richtung eines gerechten Welthandels markieren. …In der Wüste Saudi-Arabiens hat diese Zukunft bereits begonnen. Auf mehr als 3.000 Hektar entstehen dort in den kommenden Jahren Planktonfarmen.
Mehr Infos:
Bernd Kroon 27. Juli 2009
Hallo Martin,
seit Dezember 2009 wird an die Realisierung der Marine Agrarkultur intensiv weiter gearbeitet.
Zu den Thema ‚marine agriculture‘ habe ich jetzt einen blog gestartet (http://phytofuture.wordpress.com/)
und ich freue mich auf weiter Diskusionen!
Viele Gruesse,
Bernd