Wie der guardian berichtet, will google zukünftig Daten in Online-Spielen und Simulationen wie WoW (World of Warcraft), CS (Counter Strike) und SL (Second Life) sammeln, aber auch auf Spiele-Konsolen (Wii, Playstation, Xbox) mit Internetanschluss. Die Daten sollen es ermöglichen, ein detailliertes psychologisches Profil von Nutzern zu erstellen. Indem man das Verhalten in virtuellen Welten analysiert (Benehmen, Kommunikation, Strategien, …) will man Schlüsse auf das Verhalten der Nutzer in der realen Welt ziehen und entsprechende Werbung und Angebote präsentieren.
Google hat sich angeblich im April in den USA und Europa die Idee patentrechtlich schützen lassen: „User dialogue (eg from role playing games, simulation games, etc) may be used to characterise the user (eg literate, profane, blunt or polite, quiet etc). Also, user play may be used to characterise the user (eg cautious, risk-taker, aggressive, non-confrontational, stealthy, honest, cooperative, uncooperative, etc).„. Da passt es ja auch gut, dass sich google gerade auch Ingame-Advertisment-Firmen gekauft hat.
Heute werden schon Internet-Suchen und das Browsen im Web (z.B. über cookies) verfolgt und genutzt, um passende Werbung zu zeigen. Automatisch detaillierte psychologische Profile anzulegen von denen die Nutzer nichts wissen und die Firmen/Institutionen nutzen können, ist in meinen Augen allerdings etwas ganz anderes. Da wundert man sich dann zukünftig vielleicht, warum nach 2h spielen ohne Pause einen Werbeanruf der nächsten Pizzaria bekommt. Schlimmer aber vielleicht, das man auf einmal höhere Versicherungsbeiträge zahlen muss seit man in Strategie-Spielen etwas aggressiver und risikoreicher aggiert oder das die Krankenkasse einen ermahnt mehr Sport zu treiben und teurer wird, wenn man sich zu lange in virtuellen Welten mit dem ganzen bestellten Junk-Food herumtreibt.
Vielleicht findet es aber auch ein Personalverantwortlicher in der Firma, in der man sich beworben hat nicht gut, das einer mit meinem Account zuletzt jemand in SL beleidigt hat oder er mag einfach keine „Killerspieler“. Wenn die Daten erstmal da sind ist vieles möglich und das das heute schon schief gehen kann, zeigen Berichte von Menschen, die komischerweise bei keiner Bank einen Kredit bekommen, nur weil mal vor Jahren eine Überweisung geplatzt ist, an die man sich schon nicht mehr erinnert.
War google nicht die Firma mit dem Leitmotiv „don´t be evil“ („sei nicht böse“ oder „tue nichts böses“)? ;)
via heise.de